Paris April 2003
Wir haben uns zu Weihnachten 02 entschlossen mal eine Woche nach Paris zu fahren.
Da wir Beide doch ein wenig Angst um unser Auto hatten (Ich mag kein Hammerschlagdesign), wurden die Möglichkeiten geprüft und heraus kam ein Flug mit German Wings zu Ostern.
Ein Hotel war dann über einen Städtehotelservice auch schnell gefunden. Ziemlich zentral etwa 2 min vom Arc de Triumph entfernt.
19.04.2003
Am Tag unserer Abreise sind wir früh morgens nach Köln-Bonn gefahren und haben unser Auto im Langzeitparkhaus abgestellt.
Das Gepäck war denn auch fix abgegeben und wir erhielten unsere "Eintrittskarten" mit einer Nummer drauf. Als es dann endlich in den Flieger ging kam eine angenehme Überraschung:
Die Nummer auf den Eintrittskarten waren die Reihenfolge in der man einsteigen durfte. So gab es kein Gedränge wie es bei den Lufthansalinienflügen üblich ist.
Nach gut einer Stunde kamen wir auf dem Flughafen Charles de Gaulles an und begaben uns auf die Suche nach den Air France Bussen in die Innenstadt.
Annette kam auf den Gedanken, doch mal bei der Information zu fragen. Sie ging zu dem Schalter und fragte die Dame dahinter in ihrem bestem Schulfranzösisch. Das erwies sich als großer Fehler. Die Dame meinte darauhin, wir wären der Sprache mächtig und brasselte munter drauf los. So waren wir fünf Minuten später noch genauso schlau.
Irgendwann haben wir die Busse dann doch gefunden und haben eine weitere, recht geruhsame Stunde darinnen verbracht. Gegen 10 Uhr waren wir dann in unserem Hotel und der Portier erklärte uns, wir könnten das Zimmer erst ab 12 Uhr nutzen. So wurde unser Gepäck erst mal eingelagert und wir machten uns auf die Suche nach einem Frühstück.
Ein Solches fanden wir in einer nahe gelegenen Brasserie, der Preis hat uns aber den Appetit verdorben.
20,-€ für 20cm Baguette, 1 Kaffee, 1Kakao, 2 Schokocrossaints und ein wenig Marmelade....
Nach dieser Erfahrung sind wir direkt auf die Suche nach einem Lebensmittelgeschäft gegangen und haben eingekauft. Auf dem Rückweg kamen wir an einem netten kleinen Markt vorbei. Dort haben wir noch ein wenig Obst gekauft.
So gingen wir also vollbepackt mit Vorräten für einige Tage wieder zu unserem Hotel, als Annette plötzlich einen Joghurt auf den Kopf bekam. Direkt danach sprach uns ein Passant an und erzählte, der Joghurt wäre weiter oben aus einem Fenster gekommen und er wolle uns helfen die Sache zu klären. Ich bin dann mit unseren Einkäufen auf der Strasse geblieben, während Annette mit dem Herrn in das Haus ging. Zum Glück war sie misstrausch. Der gute Herrn versuchte nämlich ihr die Geldbörse zu stehlen. Dieses gelang ihm zwar nicht, aber er konnte auf der Strasse untertauchen, bevor ich ihn zu fassen hatte.
Zurück im Hotel kümmerte sich das Personal sehr rührend um Annette.
Nachdem wir dann das Zimmer bezogen und unsere Urlaubskasse im Safe deponiert haben, sind wir zu einer ersten Stadterkundung aufgebrochen.
Wir haben uns auf der Champs-Elysées verschiedene Informationen und vor allem ein Mehrtage Ticket für die Museen und Sehenswürdigkeiten gekauft. Außerdem noch die Eintrittskarten für EuroDisney.
Zum Schluss sind wir in den Tuelleries angekommen und haben dort uns ein wenig von den Aufregungen des Tages erholt.
![]() Brunnen am Hotel de Paris |
![]() Teich in den Tuellerien |
Abends haben wir in der näheren Umgebung des Hotels nach einem brauchbaren und günstigen Restaurant gesucht. Leider verstehen die Franzosen unter gut und günstig immer noch Preise, die bei uns eigentlich nur in der gehobenen Gastronomie vorkommen.
Nach einer recht unruhigen Nacht haben wir im Hotel ein gutes ausgiebiges Frühstück genossen und uns danach auf Socken gemacht.
20.04.2003
Als erstes zur Metro und ein Zehnerticket für den inneren Ring gekauft.
Dann ab zum Louvre. Hier zeigte sich das erste Mal der Vorteil unseres Mehrtagestickets.
Wir konnten an den Kassenschlangen vorbei direkt zum Eingang und wurden sofort durchgelassen.
Im Louvre haben wir unseren Schwerpunkt auf die Antike gelegt. Diese Sammlungen umfassen Mesopotamien, Iran, Ägypten und das klassische Griechenland. Wenn man sich das so ansieht, könnte man meinen die Franzosen haben diese Länder komplett geplündert.
Desweiteren haben wir die französischen und italienischen Skulpturen und die spanischen und italienischen Gemälde besichtigt.
Danach war es Zeit eine gepflegte Mittagspause einzulegen und den Füßen etwas Ruhe zu gönnen.
Wenn man das Louvre vollständig sehen möchte, braucht man mindestens einen kompletten Tag und sehr bequeme Schuhe.
![]() Pyramide am Eingang |
![]() Ägyptischer Schreiber Einigen bekannt aus dem Geschichtsbuch |
![]() Pallas Athene |
![]() Gedränge vor der Mona Lisa |
Am Nachmittag sind wir dann in das naturkundliche Museum gegangen. Dort waren so ziemlich alle Tiere in ihren Lebensräumen dargestellt. In einem Seitenraum gab es auch noch eine Galerie mit ausgestorbenen Tieren wie dem Beutelwolf oder der Harpye (die lebt heute im Wuppertaler Zoo)
![]() Marsch zur Arche? |
![]() Harpye in der Galerie der Ausgestorbenen |
21.04.2003
Nach einer weiteren unruhigen Nacht sind wir mit dem Zug nach Versailles gefahren.
Dort haben wir mehrere Führungen in alphabetischer Reihenfolge mitgemacht. Nach der ersten Führung durch die Privatgemächer waren wir sehr entäuscht. Nach Herrenchiemsee, dem kleinen Versailles, hatten wir uns das Original eigentlich prunkvoller vorgestellt.
Bei der zweiten Führung kamen wir dann in die offiziellen Gemächer. Hier wurde dann klar, daß Ludwig der 14. doch eine Menge von Prunk und Beeindruckung verstand.
Im Anschluß haben wir die Gärten besichtigt. Eine riesige, gepflegte Anlage bot sich uns dar. Langsam wurde uns klar wozu die 30000 Beschäftigten an diesem Hof gebraucht wurden.
![]() Kapellenfenster im Trianon |
![]() Blick in den Spiegelsaal vom Friedenssalon |
![]() Decke im Merkursaal |
![]() Decke im Apollosaal |
![]() Das Enkelados-Boskett |
![]() Blick auf den Garten |
Anscheinend macht Paris nie Pause. Auch diese Nacht war wieder sehr laut.
22.04.2003
Nach dem Früstück sind wir nach Notre Dame gefahren. Die Kathedrale ist ziemlich erdrückend und düster. In jeder Ecke gibt es kleine Altäre und Unterkapellen.
![]() Aussenansicht |
![]() Innenansicht |
Unter der Kirchenplatte gibt es noch ein kleines stadthistorisches Museum. Ich fand es recht langweilig.
Von Notre Dame sind wir zur Kapelle Saint Chapelle gegangen. Eine kleine eher unscheinbare Kirche in einem Hof. Wenn man reingeht befundet man sich in einem niedrigen, drückenden Raum ohne Fenster. An der Stirnseite geht man dann eine Treppe hoch und ist in dem Bereich der oberen Zehntausend. Was der untere Bereich an Fenster zuwenig hatte, wurde hier mehr als ausgeglichen. Die ganze obere Etage bestand nur aus Säulen mit Motivfenstern dazwischen.
![]() Innenansicht St. Chapelle |
![]() Fensterdetail |
Im Anschluß haben wir noch in die Concergerie besucht. Hier gab es viel wissenswertes über die jüngere Stadtgeschichte. Also die Zeit nach den Römern.
Jetzt war es Zeit für einen kleinen Imbiss im Garten von Notre Dame. Bei Baguette, Äpfeln, Wurst und Wasser haben wir das herrliche Frühlingswetter und die blühenden Bäume genossen. Frisch gestärkt sind wir dann die eine entlang gelaufen zu der Anlegestelle von Batou Mouge. Von da aus haben wir eine Rundfahrt auf der Seine unternommen. Zurück an Land sind wir zum Arc de Triumph gelaufen und haben uns von dort eine Übersicht verschafft.
Am Abend sind wir dann nach Montmartre gefahren und haben Sacre Coeur besichtigt. Der Aufstieg zur Kuppel führte uns über enge Wendeltreppen und durch diverse Regenrinnen auf dem Dach. Während dieses Aufstiegs hörten wir immer den Nonnenchor in der Basilika. Die Krypta war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. So haben wir uns in der Nähe eine Pizza im Strassenlokal gegönnt und das frühe Nachtleben von Paris erkundet.
23.04.2003
Mittwoch sind wir dann zum EuroDisney gefahren. Der Park ist sehr sauber und gepflegt. Die Ausstattung ist geradezu detaillverliebt. Überall waren kleine Applikationen und Verzierungen angebracht. Vom Phantasialand verwöhnt muss ich allerdings sagen, daß die Fahrgeschäfte eher was für kleinere Kinder sind. Die Parade ist ein absolutes Muss, für das man sich am besten rechtzeitig an der Freilichtbühne gute Plätze sichert.
24.04.2003
An unserem letzten Tag haben wir noch in das Paläontologische Museum und die medizinische Sammlung besichtigt. Die Saurierskelette waren nicht gerade beeindruckend und die medizinischen Kuriositäten sollte sich zarte Gemüter doch eher sparen. Nach einem Imbiss sind wir nochmal zum Batou Mouge gefahren um uns Tickets für eine Dinerfahrt auf der Seine zu holen. Leider waren die Zeiten weniger für eine Nachtfahrt gedacht. Also sind wir stattdessen zum Hotel und haben den Portier gebeten uns einen Tisch im Jules Verne zu reservieren. Obwohl er erst meinte, man müsse sich da drei Monate vorher anmelden, bekam er dennoch einen Tisch zu Sonneuntergang für uns. Er wies uns, da er uns nur in Jeans, T-shirt und Turnschuhen kannte, darauf hin, daß Abendgadrobe Pflicht wäre. Wir sagten ihm wir hätten entsprechende Kleidung dabei. Danach meinte er wir müssten so mit 140,- bis 180,- € pro Person rechnen. Als von uns darauf nur ein lapidares "Yes, we know" kam, sprach er zum ersten Mal in der ganze Woche mit uns Deutsch. Das Jules Verne ist eine Sterne-Restaurant auf der zweiten Plattform des Eifelturms mit einem eigenen Aufzug. Als wir den Vorraum des Aufzugs betraten wurden wir direkt vom Empfangskellner abfangen und nach unserem Namen gefragt. Nachdem er ihn auf der Liste gefunden hatte, wurden wir an den Liftboy übergeben, der uns ins eigentliche Restaurant brachte. Dort führte uns der nächste Kellner an unseren Tisch und brachte uns die Karten. Das Essen war schnell ausgesucht. Der Blick in die Weinkarte lies mich den Glauben an die Menschheit verlieren. Kein Wein unter 500,-€ pro Flasche auf der ersten Seite. Dieses setzte sich dann über etwa 10 Doppelseiten fort bis zu einer Summme von knapp 6000,-€ pro Flasche. Danach kam dann endlich der Bereich, der für uns bezahlbar wurde. Wir nahmen also das 8 Gängemenue und erklärten dem Weinkellner, daß wir eine Flasche Pinot wollten. Er meinte, wir könnten doch nicht diesen Wein zum Menue nehmen. Nach einigem Hin und Her wurden wir uns mit ihm einig. Auf alle Fälle haben wir ein vorzügliches Menue mit einem wunderbaren Sonnenuntergang über Paris genossen.
25.04.2003
Freitags ging es dann ohne Frühstück wieder zum Flughafen. Wir haben während des Rückfluges gefrühstückt und waren gegen Mittag wieder daheim.