Ziemlich weit in den Süden

1. Tag, Windhoek

Ankunft am  Hosea Kutako International Airport am 25.08.15 nach einem holprigen Flug.

Dort noch etwas Geld gezogen und zum Avis Schalter noch Formulare ausfüllen und jede Menge Unterschriften tätigen. Uns wurde erklärt, falls der Wagen verschmutzt zurück käme, würden 750 NAD für die Reinigung berechnet. ( wie man einen weißen Wagen nach Fahrt durch Etosha und die Namib sauber zurück bringen soll ist mir ein Rätsel).

Den Wagen haben wir dann am Ausgabeplatz abgeholt. Ein Hinterrad war schon fast platt und wir haben reklamiert. Unser Betreuer fuhr daraufhin mit dem Wagen weg und kam etwas später mit einem vollen Reifen wieder. Der Reifen wurde nicht getauscht, sondern lediglich aufgepumpt, wie sich später rausstellte. Nach der Fahrzeugkontrolle und einer Videounterweisung zum Straßenverkehr in Namibia sind wir in Richtung Windhoek abgefahren.

Hotel Heinitzburg

Das Hotel hat eine exponierte Lage auf dem Millionärs Hügel oberhalb der Innenstadt. Wir durften unser Gepäck im Gepäckraum deponieren, da das zimmer erst am Nachmittag bereit stand. Die Zimmer sind sehr elegant und gediegen eingerichtet. Das Essen im zugehörigen Gourmet-Restaurant ist hervorragend, auch wenn der Service leichten Abzug in der B Note bekommt.

Windhoek

Die Zeit zwischen Ankunft in der Heinitzburg und der Bereitstellung des Zimmers haben wir mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die Innenstadt verbracht. Wir sind über den Ausspannplatz die gesamte Independence Avenue runter und dann über die Christuskirche wieder zurück zum Hotel. Auf dem gesamten Weg fühlte man sich ebenso sicher wie zuhause. Später am Tag haben wir dann noch ein nahe gelegenes Einkaufszentrum aufgesucht. Dort haben wir uns mit einigen Vorräten eingedeckt, Wasser, Obst, Brot. 

2. Tag,  Waterberg

Am nächsten Morgen ging es Richtung Norden weiter. Die Straße war asphaltiert und sehr gerade. Auf der Fahrt zur Lodge legten wir einen Zwischenstop bei Avis in Otjiwarongo ein, da die Tankanzeige des Wagen immer voll anzeigte. Bei Avis sagte man uns das sei normal, da wir ja wenig Sprit verbrauchen.

Von dort aus haben wir eine Tankstelle aufgesucht und unsere ersten Erfahrungen mit den heimischen Gebräuchen gemacht. Während Annette schon mal rein ging, da sie noch Getränke holen wollte, betankte ein netter Tankwart den Wagen. Im Anschluß wollte er auch direkt kassieren. Also bezahlt und auf den hauseigenen Parkplatz zum Warten gestellt. Annette hatte inzwischen gewohnheitsgemäß drinnen ebenfalls die Tankrechnung beglichen. Die Aufklärung und Korrektur unseres Fehlers nahm dann einige Zeit in Anspruch. 

Frans Indongo Lodge

Die Lodge liegt an einen hauseigenen Wasserloch. Das ist leider etwas zu weit von der Aussichtsterrasse weg und Nachts auch nur schwach beleuchtet. Zu der Lodge gehören auch noch zwei private Reservate mit 6000 bzw. 8000 ha durch die täglich Pirschfahrten angeboten werden. Unser Guide war sowohl freundlich als auch kompetent.

Die Bungalows sind nett im namibischen Stil eingerichtet. Besonders knuffig ist das Badehäuschen im eigentlichen Häuschen. Aircondition, Kühlschrank, Kaffee/Tee und Föhn stehen zur Verfügung. Während des Abendessend wird vom Personal Außenbeleuchtung angemacht. Das Essen ist ein schmackhaftes 3-Gangmenü. Am zweiten Abend brachten uns die weiblichen Angestellten ein Ständchen.

3. Tag, Waterberg

Am nächsten Morgen wollten wir um 6:15 Uhr zum CCF. Leider waren alle 3 Ausgänge der Lodge verschlossen und kein Angestellter in Sicht.  So hieß es erstmal warten. Um 7:30 Uhr kam dann ein Angestellter von Außen und schließt auf.

Wir hatten beim Cheetah Conservation Fund in Otjiwarongo den Cheetah Exclusive gebucht. Der Tag begann um 8:00 mit dem Cheetah Run. Wir wurden kurz gebreeft, das wir hinter der, vom Guide gezogenen, Linie im großen Gehege bleiben sollen. Dann ging es ins Rennareal und es wurden jeweils 2 weibliche Cheetahs ins Areal gelassen. Diese jagen dann einem Tuch nach, das mittels Elektromotor über eine etwa 400m lange, eckige "Mäuserennbahn" gezogen wird. Dabei laufen sie uns fast über die Füße. Insgesamt rennen vier Geparden , die dann auch die ganze Zeit mit uns im Gehege sind. Wenn sie das Tuch erwischen, wird es Ihnen von Kate, einer engagierten Voluntarin gegen etwas Fleisch abgekauft.

Danach ging es zum Frühstück. Im Anschluß wurden wir von Kate abgeholt. Es ging "Behind the Scene" zu den Außengehegen. Dort sind die Rentner und die zur Auswilderung vorgesehenen Geparde untergebracht. Wir wurden gefragt, ob wir beim füttern und Wasser geben helfen möchten. Das lehnten wir natürlich nicht ab. Wir durften die Miezen mit Innereien verwöhnen. Martin durfte hinten auf dem Pickup mitfahren und die Fleischstücke über den Gehegezaun werfen. Nach den Innereienleckerlies wurden die Tiere aus ihren Gehegen gelassen und durften ins große Areal. Dort fuhren wir mit dem Pickup dann mit hoher Geschwindigkeit außen entlang und animierten die Tiere zum Laufen. Wenn Kate rief , schmiss Martin das Fleisch über den Zaun und die Geparden schnappen sich ihre Beute.

Wir besuchten drei verschiedene Außenanlagen. Immer ein wenig mehr Richtung "freie Wildbahn". Je weniger die Geparde an den Menschen gewöhnt waren, desto deutlicher machten sie auch ihre Abneigung. Nach jeder Fütterung konnten wir uns an einem Wasserhahn die Hände waschen.

Dann ging es ins Museum , wo wir die Geschichte des Cheetaths erklärt bekamen. Wir besuchten die Ziegenzucht, Molkerei und die Hundezucht. Die Kangals werden als Herdenschutzhunde zur Sicherung der Herde gegen Geparden an einheimische Farmer abgegeben. Alleine die Anwesenheit von 90kg Hund hält die wilden Geparde von Übergriffen ab.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit der Leiterin des CCF besichtigten wir das Genetiklabor und durften Fragen stellen. Im Anschluß war die für alle Besucher öffentliche Fütterung der zahmen Geparden. Danach besichtigten wir die Tierklinik in der gerade eine 3 Tage alte Ziege aufgepäppelt wurde.

Dann kam unser Highlight:

Meet and Greet mit den Ambassadors. Wir durften mit Kate und Frau Dr. Marker zu der vier köpfigen Rasselbande ins Gehege und auf Tuchfühlung gehen. Die 3 Mädels und der Kater konnten gar nicht genug bekommen und lagen uns schnurrend zu Füßen. Ein Highlight für alle Großkatzenfans, das in dieser Art sicherlich einmalig ist:

http://cheetah.org/site/wp-content/uploads/2014/02/CCF_Activity_sheet_Nov2013-v2_A4.pdf 

4. Tag, Etosha Ost

Bevor wir Richtung Etosha fuhren, ging es zurück nach Otjiwarongo zu Avis. Der Reifen verlor weiterhin Luft und war fast schon wieder platt. Der Avismitarbeiter hatte die Reifengrösse nicht vorrätig und telefonierte im Umkreis von 100km alle Händler ab, leider ohne Erfolg. Er meinte, Avis in Windhoek hätte uns nicht mit dem Reifen losschicken dürfen. Wir sollten Kontakt mit ihm halten und brachen mit dem defekten Reifen wieder auf.

An unserem Ziel habe ich dann den Reifen gewechselt. Den Rest des Tages haben wir faul in der Logde verbracht und von dort aus die Tiere beobachtet.

Onguma Safari Lodge

Wir bekamen den hintersten Bungalow mit kleiner Terrasse. Dort stehen unter einem Sonnenschirm zwei Stühle und Annette genoss das ruhige Plätzchen während ich bei 40° den defekten Reifen wechselte.

Während des Abendessens wurde das Moskitonetz runter gelassen, Bett vorbereitet und die Außenbeleuchtung angemacht. Auf dem Bett war dann auch ein afrikanisches Betthupferl zu finden. Es war dann ein afrikanisches Märchen. Ich fand diese Aufmerksamkeit sehr nett und besonders. 

Das Zimmer sind in namibischen Stil eingerichtet und sauber. Das Haupthaus liegt an einem gut besuchten Wasserloch. In der Mitte des Wasserlochs ist eine kleine Insel. Es finden sich auch reichlich Vögel ein.

Die sehr leckeren Mahlzeiten nimmt man mit direktem Blick auf das Wasserloch ein. Auch die Lounge in der ersten Etage ermöglicht den Blick auf das Wasserloch. Der Service ist höflich und freundlich, jedoch kommt in der ersten Etage nicht regelmäßig ein Kellner vorbei.

5. Tag, Etosha Ost

Am Morgen fuhren wir in aller Frühe ans Gate und haben uns registriert. Von dort aus ging es erst mal etwa 15km in den Park nach Namutoni. Dort konnten wir dann die Anmeldung abschließen und bezahlen. Man meldet sich direkt für die gesamte Zeit im Park an. Damit hat man nicht jedesmal, wenn man rein fährt die Formalitäten zu erledigen.

Danach ging es in den nördlichen Teil des Parks auf Pirsch. Anhand der mitgebrachten Karte und einer guten Ausschilderung waren die Wasserlöcher leicht zu finden. Leider sind die Tiere auch nicht die üblichen Frühaufsteher. Darüberhinaus ist Etosha wirklich riesig und man kann nur etwa ein viertel des Parks als Tourist überhaupt bereisen. Trotzdem haben wir vieles gesehen und den Tag genossen. Von einem Picknick oder einer Pinkelpause an den ausgeschilderten Plätzen raten ich ab. Diese sind leider verwahrlost.

6.Tag Etosha Süd

An diesem Morgen haben wir das Frühstück in der Lodge eingenommen. Den Rest des Tages haben wir im Park verbracht und sind auf diesem Wege zu unserer nächsten Unterkunft gefahren. Mit Umwegen über die Wasserlöcher und die Etosha Pfanne waren das auch 270km! 

Etosha Safari Lodge

Das Zimmer war dreckig. In der Toilette schwammen noch die Hinterlassenschaften des Vorgängers. Auf dem Boden tummelten sich Staubmäuse. Wenn ich mit FlipFlops unter die Dusche gehe, sagt das eigentlich schon alles.

Auf der Toilette hängt ein Schild, das man dort nur gegessene Sachen hinunterspülen darf.

- Muss ich mein Toilettenpapier vorher oder nachher essen?-

Die Dusche in dem offenen Duschzimmer ist total verkalkt. Das Glaswaschbecken sieht auch nicht gerade einladend aus. Wenn man im WC das selbige betätigt, gluckert die Dusche im anderen Zimmer.

- Ich frage mich ob da jetzt die gegessenen Teile raus kommen-

Wir beschwerten uns an der Rezeption. Der Manager kam und entschuldigte sich. Während des Abendessens wurde das Zimmer nochmals geputzt. Bei unserer Rückkehr roch es nach Desinfektionsmittel, ob allerdings geputzt wurde, konnten wir aufgrund der rudimentären Beleuchtung nicht feststellen.

Das Essen war leidlich. 

7. Tag, Etosha West

Wir brachen am nächsten Morgen zum frühest möglichen Zeitpunkt auf. Kaffee war beim Frühstück trotz mehrmaligem Kontakt zur Bedienung nicht zu bekommen. Diese Lodge ist nicht empfehlenswert!

Wieder zurück im Park ging es nun gemütlich pirschend zum Dolomite Camp. Mit jedem Kilometer weiter westlich wurde die Landschaft grüner.

Dolomite Camp

Das Camp liegt auf einem Bergkamm. Der Wagen muss unten abgestellt werden und es geht zum Teil steil nach oben.

Zwischen Rezeption und den Hauptgebäuden ( Poolbereich, Bar, Restaurants) sind Stufen bzw stufenförmige Terrassen aus Holz mit Geländer.

Danach kommt weiter auf den Hauptweg ( einbetonierte Steine, zum Teil etwas uneben) zu den einzelnen Chalets. Für Leute die nicht so gut zu Fuss sind, ist der Weg etwas mühsam, aber man kann sich auch mit einer Art Golfwagen bringen und holen lassen.

Vom Hauptweg seitlich nach rechts und links liegen die einzelnen Chalets. Diese sind aus Zeltleinwand und verfügen über eine kleine Terrasse mit Tisch und Campingstühlen. Wir hatten glücklicherweise Chalet 20 und damit das erste Chalet. Es lag ein Stück abseits vom Hauptweg und konnte vom Weg aus auch nicht eingesehen werden. Der Boden des Chalets bestand aus polierten Holzbohlen. Das Chalet war sauber und mit rustikalem Charme a la Jenseits von Afrika eingerichtet. 3 Seiten bestanden aus Zeltleinwand , die 4. Seite aus einer Glasfalttüre. Vom Bett aus hatte man einen traumhaften Blick in den rotsandigen Teil Etoshas. Das Chalet verfügte über seine separate Toilette und eine separate Dusche. In der Dusche standen wir auf einem hölzernen Gitter, wie wir das auch von anderen Zeltduschen gewohnt waren. Das Wasser war Dank des zugehörigen solarbeheitzten Tank schön heiß. Neben dem Bett war eine Kommode mit aufgesetztem Waschbecken und einem schwenkbaren Schminkspiegel, es lag sogar ein Föhn bereit. Vor der Glastüre war eine kleine Terrasse aus Holzbohlen mit Tisch und 2 Campingstühlen. Von dort aus gingen Holzsstufen auf eine große Holzterrasse mit einem kleinen Pool. Es standen 2 gut gepolsterte Liegen und ein Sonnenschirm zur Verfügung. Außerdem verfügte die Terrasse noch über eine große Loungelandschaft. Die komplette Terrasse war mit Geländer gesichert. Am Geländer hingen elektrische Stalllampen. Die Terrasse was vom Weg aus nicht einsehbar. Im Chalet gab es einen Kühlschrank und sogar Weingläser. Man kann also an lauen Abenden den Tag am Privatpool mit einem Gläschen Wein ausklingen lassen. Einfach wunderschön. Auch hier wurde während des Abendessen die Außenbeleuchtung angemacht und das Moskitonetz herunter gelassen. Das Essen war ein schmackhaftes 3 Gangmenü. Geheimtip!

8. Tag, Brandberg

In der Frühe fuhren wir zum Gate. Dort mussten wir noch einen Tag nachzahlen, da wir bei der Anmeldung die letzte Nacht vergessen hatten. Es ging ohne große Schwierigkeiten.

Nach dem Gate ging es auf Asphalt- und Schotterstraßen durch das Himbargebiet zum Brandberg. Es ist schon erstaunlich, wie viele verschiedene Schilder es hier für Wildwechsel gibt.

Nachdem wir uns einquartiert hatten, fuhren wir noch zum Eingang zur White Lady. Da die Temperaturen recht hoch waren und es auch schon auf Sonnenuntergang zuging, haben wir die Tour auf nächsten Morgen verschoben.

Am Abend hat Annette mit Avis telefoniert. Herr Americo hatte keinen Reifen auftreiben können. Er hatte mit Avis Windhoek telefoniert. Wir bekämen den Zusatzreifen gut geschrieben, da man uns ja einen defekten Reifen mitgegeben hat.

Brandberg White Lady Lodge

Ekelhaft ist das einzige Wort was mir zu dieser Lodge einfällt. Eine Jugendherberge ist dagegen ein Luxushotel. Die Lodge hat eine traumhafte Lage, das ist jedoch auch Alles. Vor dem Haupthaus stinkt es nach Fäkalien. Wir hatten Raum Nr. 14. Der erste Eindruck der ungepflegten Terrassse mit dem abgewohnten Plastikmöbel sollte sich bestätigen. Drinnen war der Raum spärlich mit dreckigen, verschlissenen Möbeln bestückt. Der Deckenventilator war ein Standventilator. Der Tisch war noch das beste Möbelstück. Die Stühle blieben hier sogar beim Sperrmüll stehen. Vor den Betten mit den dreckigen Moskitonetzen habe ich mich nur geekelt.

In der Bar hatte man kein Sparkling Water ( hätte ich ja in der Pampa für Verständnis, aber nicht bei einer 10km Entfernung zu Uis mit diversen Supermärkten) . Rotwein im Glas gab es auch nicht, obwohl andere Gäste Rotwein in Flaschen bekamen.

Das Essen war genießbar, aber auch nicht mehr. Service optisch vorhanden, nahm aber beim Anblick von Gästen reiß aus.

Nicht empfehlenswert ist noch untertrieben!

9. Tag Swakopmund

Morgens brachen wir frühzeitig zur White Lady auf. An dem Eingang war ein überdachter Parkplatz, so wurde das Auto während der Zeit nicht zu sehr aufgeheizt. Nachdem wir unsere Tickets bezahlt hatten, wurden wir von einem Guide durch das Tal zu dem geschichtsträchtigen Ort geführt. Der Weg ist größtenteils eben, weist unterwegs aber immer wieder größere bis große Felsen auf. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert. Unterwegs erklärte unser Guide uns vieles über die Gegend und ihre Geschichte. Insgesamt muss man locker zwei Stunden für den Abstecher einplanen, die sich definitiv lohnen.

Von dort aus ging es über die üblichen Straßen weiter Richtung Swakopmund. Einige Kilometer vor Swakopmund bogen wir dann noch nordwärts ab um die Robbenkolonie in Cape Cross zu besuchen. Es war ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. etwa 100.000 Robben und gefühlt doppelt so viele Vögel machen einen Riesenlärm und eine Menge Dreck. Die Robben fühlen sich dort absolut wohl und sicher und liegen sogar auf den Wegen. Manchen Touristen sollte man aber etwas Intelligenz wünschen. Es gab tatsächlich Leute, die meinten die Tiere streicheln zu wollen. Die Robben hatten dazu ein ablehnende Haltung, die sie auch sehr deutlich machten. Einer der Gruppe konnte echt froh sein nach dem Versuch noch seine Hand zu haben. Es sind halt wilde Raubtiere!

Dann ging es endgültig nach Swakopmund. Unsere Unterkunft war schnell gefunden und wir verbrachten den restlichen Tag mit Einkaufen und Rumlungern. Bei AVIS im alten Bahnhof konnten wir dann auch den Austausch des defekten Reifens organisieren. Wir wurden zu einem örtlichen Reifenhändler geschickt und dort wurde der defekte Reifen getauscht.

Abends gingen wir dann runter zum Pier. An diesem Abend bekamen wir keinen Tisch in "The Tug", konnten aber direkt einen für den nächsten Abend reservieren. Gegessen haben wir dann im "Jetty 1905". Das Restaurant liegt draußen auf dem Pier und besteht fast vollständig aus Glas. Dadurch hat man eine wunderbare Sicht über die Bucht. 

Central Guesthaus

Gepflegt und gut eingerichtete Zimmer. Sauber! Kleine gut gefüllte Minibar und Snacks vor den Zimmern. Sehr nette, familläre Atmosphäre mit guten Tipps zu Swakopmund. Gutes Frühstück. 

 

10. Tag, Swakopmund

An diesem Tag ging es zu Fuß durch Swakopmund. Neben den ganzen alten Gebäuden von der Jahrhundertwende haben wir uns das Heimatmuseum angesehen. Es war ein echter Tipp! Neben der Zeit als deutsche Kolonie wurden die heimische Natur und die Geschichte der einheimischen Stämme gleichwertig ausgestellt. Mittags gab es dann Frankfurter Kranz in einem Kaffee. 

Zum Abendessen ging es zu Fuß zu The Tug. Das Restaurant ist aufgebaut wie ein Schlepper und berühmt für seine Fischgerichte. Annette hatte eine Bouillabaisse als Vorspeise und die Fischplatte "Extravaganza" als Hauptgang. Danach war für sie auch absolut Ende. Ich hatte Kibbeling vom John Dory als Vorspeise, Languste als Hauptgang und ein Schokosouffle zum Nachtisch. Vollkommen abgefüllt und rund rum zufrieden sind wir nach Hause gekugelt.

11. Tag, Namib

Nach dem Frühstück wurde gemütlich das Auto gepackt und es ging wieder los. Wir fuhren die Küste entlang nach Walfish Bay und von dort aus ins Landesinnere. Zuerst ging es durch eine Sandwüste und später durch einen Gebirgszug mit abenteuerlichen Serpentinen. Loser Schotter auf einer recht kurvigen, uneinsehbaren Strasse triebt mir oft genug den Schweiss auf die Stirn. Schließlich erreichten wir Solitaire. Ein Dorf mitten im Nirgendwo, es gibt eine Lodge, Tankstelle und Bäckerei. Ansonsten wohnen dort kanpp hundert Menschen. Beim Auftanken entdeckte der Tankwart einen Dorn im Reifen. Ich wechselte den defekten Reifen im Schatten einer Akazie. Danach wurde der berühmte Apfelkuchen probiert. Sehr, sehr lecker! Die Nussecken sind zäh und klebrig. Den gefiederten Gästen schmeckten sie aber.

Nach dem Essen ging es weiter Richtung Namib. Es war eine ereignislose Tour und unser Ziel war war schnell gefunden.

Abends wurde wieder das Bett vorbereitet und die Beleuchtung eingeschaltet. Auch das Haupthaus ist sehr geschmackvoll, gepflegt und großzügig eingerichtet. Das 3 Gangmenü war hervorragend, Frühstück mit Lachs. Hier gab es sogar, wie sonst nur in der Heinitzburg einen Kochschinken der auch Kochschinken war und nicht nur gerupftes Formfleisch. Sehr zuvorkommendes und serviceorientiertes Personal!

Wir haben einen Sunddowner optional gebucht und wurden etwas außerhalb der Lodge auf einen Hügel gebracht. Dort liess man uns an einem schön gedeckten Tisch bei Kerzenschein, leckeren Snacks und Rotwein allein und in Ruhe den Sonnenuntergang genießen.

 

 Hoodia Desert Lodge

Spitzenlodge am gefühlten Ende der Welt. 10 Bungalows plus Haupthaus. Der Bungalow ist perfekt sauber. Der Duschkopf strahlt. Die Lodge ist die sauberste Lodge auf der ganzen Reise.

Das Zimmer hat einen auf Hochglanz gewienerten Holzboden in der Mitte ein großes Bett. Hinter dem Bett eine große Komode mit eingebautem Kühlschrank. 2 Ablagen für Koffer im hinteren Bereich. Im vorderen Bereich stehen 2 Ledersessel und ein Tisch, seitlich ein Sekretär. Rundum sind Fenster, damit man den Ausblick genießen kann. Nachts kann man die Vorhänge zu ziehen.

Der Badbereich ist hervorragend. Der Bereich ist drei geteilt. Hinter der Wand befindet sich die Toilette mit Schiebetüre. Vor der Wand sind 2 Waschbecken vor einem großen Spiegel. Der ganze Badbereich ist in Terrakotta gehalten, die Wasserhähne stylisch aus Kupferrohren. Die Dusche ist ebenerdig mit schwarz weißen Mosaiksteinen gefliest und hat sogar eine eingebaute Sitzgelegenheit.

Das Highlight ist die nicht einsehbare Außenwanne/-dusche.

12. Tag Sossuvlei

In aller Frühe ging es mit einer ganzen Gruppe zum Gate nach Sossusvlei. Nach den üblichen Formalitäten fuhren wir auf einer perfekten Asphaltstraße durch die Wüste. Unterwegs erklärte Jonathan viel über die Wüste und zeigte uns bei diversen Stopps viele kleine Wunder. Kaltes Wasser und andere Getränke gehörten genauso zu seinem Gepäck wie Obst und Snacks. Am Ende des Weges angekommen sind wir durch die Dünen gewandert. Nachdem wir über einen Kamm auf 60m gestiegen waren, sind wir barfuss geradewegs den Abhang hinunter ins Canon Vlei. Für Zuschauer war das sicher ein erheitender Anblick. Von dort aus sind wir dann zum Dead Vlei gegangen und wieder zurück zum Auto. Jonathan zeigte uns zwischendurch immer wieder das Leben in der Wüste und machte uns auf viele Dinge aufmerksam.  

Dann ging es erstmal wieder zurück und wir haben im Schatten eines Baumes unser Mittagessen eingenommen. Nach dem Essen ging es zum Sesriem Canon, den wir durchwanderten und wieder viele Dinge über die Namib und ihre Besonderheiten lernten.  

Ein wunderbarer Tag!

13. Tag, Amani Lodge

Nun ging unser Urlaub mit großen Schritten seinem Ende entgegen. Wir brachen wieder Richtung Windhoek auf. Die Wegbeschreibung von Abendsonne Afrika war wie immer hervorragend. Nahe Windhoek wollten wir die letzte Nacht in der Amani Lodge verbringen.

Der Weg zur Amani war der beschwerlichste der gesamten Zeit. Wir wären besser über Solitaire und die C14 gefahren.

Auf der Wegbeschreibung stand als letztes:

Ab dem Schild ist es nur noch ein kurzer Weg zur Lodge. Der kurze Weg waren 4,5km dicker, loser Kies/Schotter mit bis zu 18% Steigung. Wir passierten ein mit Vorhängeschloss verschlossenes und nicht zu öffnendes Gate durch die daneben angebrachte mit abgeschrägten Blechen versehene Viehsperre. Kurz hinter dem "Blauen Baum" nach ca 2,5km ging Nichts mehr. Der Schotter war zu tief , die Steigung zu steil und wir fuhren uns fest. Für den Weg hätte man einen 4x4 Jeep gebraucht. Mit unserem SUV war die Strecke nicht zu schaffen. Ein Jeep wäre aber nicht durch die Viehsperre gekommen. Der wäre an den Blechen hängen geblieben. Scheinbar möchte die Amani Lodge keine Gäste. Zu allem Unglück hingen wir mit dem festgefahrenen Auto auch noch im Funkloch. Nach einiger Zeit und vielen Versuchen bekamen wir das Auto raus und haben uns für die Rückfahrt entschlossen. Ich habe dann noch auf dem Weg, sobald ich Netz hatte, versucht die Lodge zu erreichen. Leider kam nur : This number is temporary not availible , please try again later. Ich habe dann über die Notrufnummer bei Track & Trail Jemanden erreicht, der die Lodge informieren wollte das wir nicht mehr kommen. Ich habe dann die Heinitzburg angerufen und dort kurzfristig noch ein Zimmer bekommen.

14. Tag Windhoek

Am letzten Morgen haben wir dann eine Autowäsche aufgesucht, da wir nun ja kein weißes Auto mehr hatten. Das Auto wurde in 2 Std von Hand gereinigt und Innen und Aussen auf Hochglanz poliert. Avis hätte 750NAD verlangt, die Autowäsche in Windhoek nahm 110. Wir hatten auf der Fahrt zur Amani noch einen Steinschlag in der Windschutzscheibe, das wurde auch bei Avis angegeben und notiert. Am Schalter wusste man jedoch nichts von der Vereinbarung des Avis Mitarbeiters aus Otjiwarongo das wir die Kosten des Zusatzreifens erstatten bekommen sollten. Es erfolgte ein Telefonat mit Herrn Americo in Otjiwarongo. Der wusste auf einmal auch nichts mehr von seiner Aussage. Das Telefon wurde dann an die Managerin weiter gegeben. Diese spielte währenddessen allerdings lieber mit ihrem Handy und pulte in den Fingernägeln. Mein Einwand das ich ja für 6 intakte Reifen gebucht und bezahlte hätte aber nur 5 intakte und einen kaputten bekommen hätte lies man nicht gelten. Es erfolgte eine Unterhaltung auf Bantu ( Afrikaans oder Englisch hätte ich ja verstanden) Mit wurde es unwirsch erklärt, ich hätte ja in Swakopmund den Reifen getauscht und außerdem ja ihre Konditionen unterschrieben. Ich bekäme nichts erstattet sondern 1436,24 NAD abgebucht. Das wär die Leihgebühr für das 2. Reserverad und den zusätzlichen Fahrer.

Fazit: Nie wieder Avis!