Reisebericht Kenia 2011

06.02.11

 

Wie üblich sind wir nach einem unerholsamen Nachtflug sehr früh in Mombasa gelandet und dort von einem Fahrer abgeholt worden. Bevor er uns ins Hotel brachte, haben wir noch etwas Geld gezogen. Dann ging es ins Waterlovers in Diani.

Das Hotel ist sehr klein und gepflegt. Jeder der Bungalows hat ein eigenes Tier als Einrichtungsthema. Es gibt ausreichend Liegen auf dem Gelände und einige „Betten“ mit Dach.

Diese „Betten“ haben wir an diesem Tag ausgiebig genutzt. Es war traumhaft sich den lauen Wind an der Küste im Schatten um die Nase wehen zu lassen.

Das Abendessen gab es dann ebenfalls mit Blick auf das Meer.

 

07.02.11

In aller Herrgotts Frühe haben wir unsere Sachen zur Aufbewahrung hinterlegt und sind dann zum Ukunda Airstrip gebracht worden. Der Flieger ging etwas verspätet und wir hatten einen ereignislosen Flug bei gutem Wetter und guter Sicht.

Am Olkiombo Airstrip erwartete uns unser Guide Peter. Wir haben dann erst mal eine Pirschfahrt unternommen und sind anschließend zum Camp gefahren. Im Camp hat sich fast nichts verändert.

Nach einem guten Mittagessen und der üblichen Siesta ging es auf eine weitere Pirschfahrt. Um diese Jahreszeit wirkt die Mara ganz anders. Auf weiten Strecken sieht man kein Tier um dann unverhofft hinter der nächsten Biegung mitten in einer Herde Zebras zu stehen. Unser diesjähriger Schwerpunkt waren Vögel. Davon gibt es hier immer genug!

Natürlich haben wir neben Kiebitzen, Gabelracken, diversen Reihern, Kuckucks, Eisvögeln usw. die großen Katzen nicht vergessen. So kamen wir im Laufe des Nachmittags noch in den Genuss einer kurzen, aber erfolglosen Jagd einer Löwin. Kurz darauf sahen wir unsere ersten Kronenkraniche. Ich hatte die Hoffnung schon vor Jahren aufgegeben.

Später sahen wir noch den mutigen Versuch dreier Geparden ein Zebra zu reißen. Sie hatten das Zebra erwischt, wurden dann aber durch heran preschende Jeeps abgelenkt und konnten das Zebra nicht umwerfen, welches dann langsam davon ging. Ich empfand diese Situation als abstoßend und grotesk. Haben die Fahrer und ihre Gäste eigentlich nicht begriffen, welchen störenden Einfluss sie dadurch ausüben.

 

08.02.11

Heute stand das erste Buschfrühstück auf dem Plan. Wir wurden gegen 05:30 mit Kaffee und Kakao geweckt und fuhren etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang raus.

Die ersten zwei Stunden verbrachten wir mit Tierbeobachtungen und einem richtig schön kitschigen Sonnenaufgang. Dann suchten wir uns einen netten, geschützten Platz für unser Frühstück.

Diesen fanden wir unter ein Sausagetree. Während des Frühstücks bemerkten wir, das sich eine große Anzahl Raupen von dem Baum abseilten. Sah schon witzig aus, diese glänzenden Fäden mit den Raupen am Ende im Morgenlicht.

Die Pirschfahrt ging dann noch über die Mittagszeit weiter und wir kamen am späten Nachmittag wieder im Camp an.

Dort dann das übliche Programm:

Bier, Duschen, Abessen, Gemütliches Beisammensein mit den anderen Bewohnern.

 

09.02.11

Nach dem Frühstück ging es wieder raus. Wir sahen eine Menge Vögel, die für uns neu waren.

Außerdem Büffel, DikDiks, Siedleragamen und eine Schildkröte.

Zum Mittag waren wir wieder im Camp und hielten nach einem leckeren Mahl Siesta. Vor unserem Zelt fand sich noch ein Paradiesvogel ein. Er saß eine ganze Weile in etwa 2m Abstand zu mir auf einem Ast. Auch mal was Nettes!

Gegen 16:00h ging es dann zum zweiten Mal raus. Wir hatten Glück und fanden noch die am Vortag geborene Giraffe, von der uns ein anderer Gast erzählt hatte.

Einige Zeit später trafen wir noch eine echte Servaldiva. Die Katze war tiefenentspannt und sich ihrer Schönheit bewusst. Jedenfalls ließ sie sich durch uns nicht stören und zeigte sich direkt neben unserem Auto in ihrer gesamten Pracht.

 

10.02.11

Wieder einmal ging es vor dem Frühstück raus. Ein kitschiger Sonnenaufgang mit einigen Ballons entschädigten uns für die nächtliche Weckaktion.

Kurz vor Sonnenaufgang trafen wir noch ein Rudel Löffelhunde. Die hatten wir bisher auch nicht gesehen. Ansonsten die üblichen Verdächtigen:

Ein Paar Löwen beim Liebesspiel, viele Vögel und sonstiges Getier.

Dann trafen wir auf eine Gruppe Elefanten. Ein ganz junger Heißsporn hielt uns Auto für eine Bedrohung, vor der er seine gruppe schützen müsse.

Also machte er sich auf der Straße breit und versuchte uns mit Drohgebärden zu verjagen.

Dass er nicht über den Kühler schauen konnte, störte ihn dabei überhaupt nicht. Irgendwann wurde er dann von Mama zurückgerufen und die Gruppe ging ihres Weges.

Unser Mittagessen nahmen wir im Camp ein und waren auch sehr froh über einige Stunden Ruhe im Schatten.

Die Nachmittagspirsch verlief ohne größere Ausreiser. Erst gegen Sonnenuntergang dann noch ein absolutes Highlight. Wir trafen auf drei Löwendamen mit insgesamt 12 Jungen. Es war ein herrliches Schauspiel, diese Rasselbande zu beobachten.

Es wurde gejagt, gekämpft, Mama überfallen. Man musste unliebsame Zungenbäder über sich ergehen lassen und fühlte sich einfach nur geborgen und wohl.

Wenn es nicht dunkel geworden wäre, würden wir wahrscheinlich heute noch zuschauen!

 

11.02.11

Wir frühstückten wieder im Camp. Anschließend ging es, wie üblich, auf die Pirsch. Neben vielen Vögeln sahen wir wieder Löffelhunde und Löwen. Die Mittagspause im Camp verging schnell und wir fuhren wieder raus. Auch die Nachmittagspirsch brachte viele schöne Augenblicke.

Nach dem Abendessen ging es dann auf die Nachtpirsch. Neben Nilpferden sahen wir noch Springhasen und Mangusten. Der Höhepunkt war dann ein Leopard am Flussufer.

 

12.02.11

Auch heute wurde im Camp gefrühstückt. Danach ging es auf die Morgenpirsch. Kurz hinter Smelly Crossing trafen wir auf eine Löwenmutter mit drei Jungen. Alle Vier waren von der Räude befallen. Peter versuchte danach den ganzen Tag die Tierärzte vom Sheldrik-Fond zu erreichen. Den Rest des Tages verbrachten wir in der Mara. Peter hatte die Tierärzte erreicht und sie wollten am nächsten Morgen einfliegen und die Löwen behandeln.

 

13.02.11

An diesem Morgen waren wir natürlich aufgeregt und neugierig, wie die Behandlung der kranken Löwen von statten gehen würde.

Wir warteten an der Furt auf die Tierärzte. Inzwischen traf auch der Eigentümer des Landes, ein Massai, auf. Später kamen dann die Tierärzte und einige Ranger.

Nachdem wir ihnen das Lager der Löwen gezeigt hatten, ging die Treibjagd auf die Jungen los. Die Mama war vor einiger Zeit zur Jagd aufgebrochen.

Die Kurzen kriegten recht schnell mit, dass sie eingefangen werden sollten. Damit waren sie aber nicht einverstanden. So kam es zu einem abwechslungsreichen Versteckspiel mit den Rangern.

Schlussendlich wurde nur ein Löwe eingefangen und behandelt. Der Rest war spurlos im Buschland verschwunden.

Nach unserem üblichen Tagewerk schauten wir abends nochmal bei den Löwen vorbei und konnten so wenigstens sicher sein, dass die Familie wieder zusammen war.

 

14.02.11

Heute ging es zu einer Ganztagespirsch vor Sonnenaufgang raus. Wir wollten weit runter an den Mara. Auf dem Weg zu unserem Frühstücksplatz sahen wir schon eine Menge Vögel. Peter hatte sich für heute einen besonderen Ort für das Frühstück ausgesucht. In einem Wäldchen mit Blick auf den Fluss und einige recht beeindruckende Krokodile wurde alles aufgebaut und wir starteten unser Mahl. Kurz darauf fand sich der erste Weber ein. Nachdem er ein wenig Brot bekommen hatte, flog er weg um seine gesamte Siedlung nachzuholen. So waren wir die ganze Zeit durch von einer Horde Vögel umlagert, die sich unser Brot gerne schmecken ließen.

Nach der Vogelfütterung ging es weiter am Fluss entlang.

Gegen Mittag trafen wir eine Nilpferdmutter mit ihrem sehr kleinen Nachwuchs. Ich weiß nicht, was in Nilpferden so vorgeht. Die Dame schien auf alle Fälle eine Menge Spaß zu haben und spielte ausgelassen mit dem Kleinen im Fluss.

Etwas später trafen wir Jonathan und Angela Scott. Da Peter sie kannte entspann sich ein kurzes Gespräch. Es war eine nette Unterhaltung, bei der wir viele spannende Dinge hörten.

Kurz darauf fanden wir auch den Milchuhu, von dem sie uns erzählt hatten.

Auch eine große Schlange, von etwa 6m Länge, und ein Leopard ließen sich an dem Tag noch ablichten.

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder wohlbehalten im Camp.

 

15.02.11

Unseren letzten Tag in der Mara begannen wir mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach brachen wir zu unserer letzten Pirschfahrt auf. Auch an diesem letzten Tag trafen wir noch auf viele interessante Begebenheiten. Wir konnten noch drei Gepardenbrüder bei einem Festmahl beobachten.

Dann war es Zeit in den Flieger zu steigen und nach Amboseli zu reisen.

In Amboseli holte uns unser Guide ab, der zufälligerweise ebenfalls Peter hieß. Wir fuhren vom Flugfeld pirschend zur Lodge und quartierten uns ein. Alles sehr gediegen. Es war auch das erste Mal, dass ich in einer Lodge eine Erklärung unterschreiben musste, dass ich die Lodge nicht für Unfälle mit Wildtieren verantwortlich mache. Lag wohl an den überwiegend amerikanischen Gästen…

 

16.02.11

Es stand wieder Frühpirsch mit Lunchpaket an. Leider ließ uns diesmal das Wetter völlig im Stich. Es regnete in Strömen. So nahmen wir das Frühstück unter eher beengten Verhältnissen im Jeep ein.

Etwas später trafen wir auf unserem Weg einen stattlichen Elefantenbullen in der Mast. Da er nicht gewillt war die Straße zu verlassen, sondern frontal auf uns zu lief, nahm Peter lieber Reis aus. Immerhin war einen Tag vorher schon ein Jeep von einem Elefanten begattet und danach die Böschung runtergeworfen worden.

Wir fuhren dann noch zu einem Ausblickshügel, da das Wetter aber nicht besser wurde, entschlossen wir uns den Nachmittag in der Lodge zu verbringen.

 

17.02.11

Heute Morgen zeigte uns Peter noch den Lake Amboseli. Diesen Teil vom Park hatte ich noch nie gesehen. Aber ganz ehrlich: Schön ist anders.

Dann war auch schon wieder Zeit für die Abreise. Leider zeigte sich das Wetter von seiner bösen Seite und wir starteten mit dem fliegenden Bus mitten in ein Unwetter. Das hatte schon ein wenig von Achterbahnfahren. Das Flugzeug wurde vom Wind immer wieder um seine diversen Achsen gedreht. Die Dame neben mir hatte panische Angst und ihr Mann alle Mühe sie zu beruhigen. Nach etwa 20min beruhigte es sich und der Restflug war erholsam.

 

18-20.02.11

Die letzten Tage verbrachten wir faul im Hotel und in Diani. Ein wenig Ruhe tat uns sehr gut. Am letzten Morgen mussten wir wie üblich mitten in der Nacht aufstehen um pünktlich am Flughafen zu sein. Leider kam unser Fahrer mit erheblicher Verspätung. Diese versuchte er auf dem Weg nach Mombasa wieder aufzuholen. Ich sah schon den ein oder anderen Eselskarren und Fußgänger an unserer Scheibe kleben. Zum Glück ging aber alles gut. Der Rückflug verlief ohne weitere Aufregung.