Zu Pfingsten habe ich mich auf dem Emsradweg vergnügt. Eine sehr schöne Radwanderstrecke ohne außergewöhnliche Anstrengungen.

Einige Punkte zu dem Weg vorab:

  • Es gibt eine App zu dem Radweg, die eigentlich keine Wünsche offen lässt. Von allgemeinen Informationen bis zu der Suchmöglichkeit von Unterkünften und Sehenswürdigkeiten in der Nähe ist alles dabei. Sehr empfehlenswert!
  • Da man von Emden nur mit dem IC wieder gut Richtung NRW kommt, empfehle ich die Ems hoch und nicht runter zu radeln. Ab Hövelhof kann man sehr gut und flexibel mit der Bahn abreisen.
  • Die Ausschilderung ist durchweg gut, auch wenn einige Wege aufgrund ihrer Beschaffenheit seltsam erscheinen. Die Wegequalität ist überwiegend hervorragend und durchgängig gut bis sehr gut.
  • Der Emsradweg ist 357km lang. Die Distanz kann man bequem in vier bis fünf Tagen bewältigen.

16.05.16 Hövelhof - Warendorf

Tagesstrecke: 87,950 km

Die Anreise gestaltet sich heute wieder schwierig. Aufgrund eines Stellwerksausfalls liegt der gesamte Nahverkehr auf der Schiene brach. Nach etwas über 3 1/2 Stunden komme ich endlich in Hövelhof an.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit spare ich mir den Umweg über die Emsquellen und fahre direkt Richtung Warendorf. Das Wetter ist etwas zu kalt und schwach windig. 

Durch eine wirklich malerische Landschaft mit vielen alten Höfen komme ich gut voran. 

 Am späten Nachmittag komme ich in Warendorf an und suche mir ein Zimmer. Direkt in der Altstadt finde ich auch Eines im Hotel Johann (http://www.hotel-johann.de/). Das Zimmer ist nett und das Bett angenehm hart. Das Fahrrad hat seinen Platz in einer Garage auf dem Hof gefunden.

Nach einer erfrischenden Dusche besichtige ich die Altstadt. Es gibt in der Nähe der Kirche eine Hausbrauerei (http://www.warintharpa.de/), wo ich zu Abend esse und mich durch die Bierkarte probiere.

 

17.05.16 Warendorf - Emsbüren

Tagesstrecke: 110,391 km 

Wie üblich wache ich wieder viel zu früh auf. Ich bereite meine Sachen vor und gehe noch eine Runde durch die Stadt. 

Nach dem Frühstück ziehe ich die Fahrradklamotten an und bringe mein Gepäck nach unten. So bin ich wieder auf dem Weg. 

Das Wetter zeigt sich langsam von einer besseren Seite. 

Im Laufe des Vormittags passiere ich einige schöne Orte. Unterwegs finde ich recht viele Wegekapellen in mehr oder minder origineller Ausführung. Sogar eine alte Telefonzelle wurde zu einer Marienkapelle umfunktioniert. Gegen mittag mein eigentliches Tagesziel Rheine. Hier wollte ich ursprünglich im Kloster (https://www.kloster-bentlage.de/de/) übernachten. Kurz vor dem Kloster treffe ich noch auf eine Wiese mit ca. 100 Störchen.

Da es noch viel zu früh für Feierabend ist und mich noch fit fühle, fahre ich weiter. Emsbüren liegt in gut erreichbarer Entfernung. Immer schön den Schildern nach. Kurz hinter Mehringen wundere ich mich, dass Emsbüren nicht mehr ausgeschildert ist. Die Lösung des Rätsels ist schnell gefunden: Emsbüren liegt etwas abseits des Weges und ich hätte abbiegen müssen. 

In Emsbüren leistet mir die App sehr gute Dienste. Die Entscheidung für ein Hotel (http://www.landgasthof-evering.de/de/) ist schnell getroffen und die App weist mir den Weg.

Im Hotel werde ich freundlich empfangen und darauf hingewiesen, das im Hause heute der Schützenball stattfindet. Es könnte also lauter werden. Damit komme ich wohl klar.

Vor dem Abendessen schaue ich mir noch den Ort an und treffe mehrfach auf den "Herrn Pastor sien Kauh! (https://de.wikipedia.org/wiki/Herrn_Pastor_sien_Kauh)" .

Zurück im Hotel geht es zum Abendessen. Vorher schaue ich mir noch den Abmarsch der Schützen an.

Ein leckeres Steak und einige Biere später falle ich in mein Bett und versinke in einen traumlosen, ungestörten Schlaf.

18.05.16 Emsbüren - Heede

Tagesstrecke: 112,732 km 

Erfrischt und nach einem guten Frühstück geht es weiter. Vorbei am AKW Lingen-Ems und durch Biene nach Heede. Der Ort ist klein und überschaubar, verfügt aber zumindest über eine Bäckerei und einen Tante-Emma-Laden. Sowas habe ich zwischendurch oft vermisst. Im Hotel Zur Linde bekomme ich ein gemütliches Zimmer unter dem Dach. 

Nach der Dusche das übliche Prozedere: Runde durch den Ort, Essen, Trinken und ab ins Bett.

19.05.16 Heede - Emden

Tagesstrecke: 93,985 km

Auch heute geht es wieder früh auf die Straße. Das Wetter ist anfangs eher trübe und kühl. 

Ich folge dem Weg bis Weener. Dort fehlt leider die Brücke, aber es gibt eine gut ausgeschilderte Umleitung. Da ich im Hinterkopf habe, das mein nächster Ort Leer ist, fahre ich natürlich in die Richtung. Nachdem ich mir den malerischen Hafen und einige alte Gebäude angeschaut habe, folge ich einfach dem Strich auf meinem Navi. Nach etwa einer halbe Stunde fällt mir auf, das ich doch schon in Papenburg war. Hm, ein genauerer Blick auf die Karte verrät mir dann, das ich von Leer aus zurück und weiter Richtung Ditzum gemusst hätte. 

In Ditzum habe ich dann eine weitere Stunde Aufenthalt, bevor die Fähre übersetzt. Dann geht es die letzten Kilometer über Land, bevor ich in den Hafen von Emden "einlaufe".

Meine ersten Versuche ein Zimmer zu finden sind recht erfolglos. Schließlich bekomme ich über das Fremdenverkehrsamt ein Zimmer mitten in der Altstadt gegenüber vom Otto-Haus. Nach einer Dusche erkunde ich noch die Altstadt und sehe mich nach einem geeigneten Platz für das Abendessen um. Die Auswahl ist riesig.

Schließlich wird es doch eine Pizza und anschließend gegenüber in der Bierbar noch einige Gerstenkaltschalen.

20.05.16 Emden - Rysum

Tagesstrecke: 37,403 km 

Der letzte Tag! Da ich noch einige Stunden Zeit habe bevor mein Zug fährt, fahre ich noch einige Kilometer Richtung Greetsiel. Heute aber in Jeans und T-Shirt. Das Wetter gibt sich nass und windig. Allerdings, wer will schon die Küste ohne die gehörige Menge Wetter haben? 

Später am Tag bin ich wieder zurück in Emden, stelle mein Rad in der Fahrradgarage am Bahnhof ab und besichtige noch die Kunsthalle. 

Gegen 16:30 breche ich dann mit dem IC Richtung Heimat auf. Aufgrund einiger Bekloppter auf den Schienen zieht sich die Fahrt unnötig hin.